Als »opera’s disrupter in residence« wird der US-amerikanische Regisseur Yuval Sharon von der New York Times betitelt. Yuval Sharon ist auf der Suche, die Form der Gattung Oper zu erweitern. Mit diesem Ansatz gründete er die freie Theatergruppe »The Industry« in Los Angeles, mit der er sich u. a. durch die Uraufführungen von »Hopscotch«, »Invisible Cities« und »Crescent City« sowie John Cages »Europeras 1 &2« experimentellen Produktionen verschrieben hat. Daneben inszenierte er Cages »Song Books« mit Jessye Norman, Meredith Monk und Joan La Barbara in San Francisco und an der Carnegie Hall.
An europäischen Opernhäusern machte Sharon etwa mit Inszenierungen von Eötvös’ »Tri Sestri« an der Wiener Staatsoper, Olga Neuwirths »Lost Highway« an der Oper Frankfurt, »Das schlaue Füchslein« im Wiener Musikverein sowie mit »Die Walküre« und John Adams’ »Doctor Atomic« am Staatstheater Karlsruhe auf sich aufmerksam. Für letztere Produktion gewann er den Götz-Friedrich-Preis. Außerdem wurde er mit einem MacArthur Fellowship und einem Stipendium der Foundation for Contemporary Art ausgezeichnet. 2018 gab Sharon als erster US-amerikanische Regisseur sein Debüt mit »Lohengrin« bei den Bayreuther Festspielen. Derzeit ist Sharon Artist-in-Residence beim Los Angeles Philharmonic und widmet sich dort neuen Projekten im und außerhalb des Konzertsaals. Dazu zählen »War of the Worlds«, eine szenische Version von Mahlers »Das Lied von der Erde« unter Gustavo Dudamel und 2019 eine Neuproduktion von Meredith Monks »Atlas«.