Thomas Keller
Der deutsche Tubist Thomas Keller (1975–2025) wurde in Oberkirchen (Saarland) geboren. Im Alter von sieben Jahren begann er mit Trompetenunterricht, wechselte mit elf zur Tuba und erhielt zunächst Unterricht bei Joachim Lorek. Später folgte die Ausbildung bei den Tubisten Henrik Tietz und Bernd Schäfer vom Saarländischen Staatsorchester. Ab 1995 studierte er an der Hochschule für Musik Saar bei Markus Hötzel und ergänzte seine Studien privat bei Robert Tucci, Solo-Tubist der Bayerischen Staatsoper in München. Zur Spielzeit 1997/98 wurde er in die neu gegründete Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin aufgenommen, wo ihn Generalmusikdirektor Daniel Barenboim früh förderte. 1999 trat er nach erfolgreichem Probespiel als festes Mitglied in das Orchester ein und prägte über 25 Jahre als Solo-Tubist den Klang der Blechbläsergruppe und der Staatskapelle insgesamt.
Als Gast spielte Thomas Keller u. a. beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie bei den Berliner und Wiener Philharmonikern. 2009 wurde er von Claudio Abbado in das Lucerne Festival Orchestra berufen, dem er seither angehörte. Zudem war er Mitglied der Ensembles Brass Partout und Luzern Festival Brass. Er trat auch solistisch hervor und musizierte 2008 im Großen Saal der Staatsoper Unter den Linden gemeinsam mit Daniel Barenboim und Simone Bodoky-van der Velde. Er legte großen Wert auf die klangliche Authentizität historischer Instrumente und spielte, wann immer möglich, auf restaurierten Originalinstrumenten.
Sein Wissen und Können gab er als Pädagoge u. a. an der Academia de Estudios Orquestales in Sevilla, an der Universität der Künste Berlin und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ weiter. Thomas Keller verstarb 2025 kurz vor seinem 50. Geburtstag.