Der Countertenor Carlo Vistoli studierte am Frescobaldi-Konservatorium in Ferrara, an der Universität von Bologna und gab 2012 sein Bühnendebüt als Zauberin (»Dido und Aeneas«). 2015 wurde er für die Akademie »Le Jardin de Voix« unter der Leitung von William Christie ausgewählt, mit dem er seither zusammenarbeitet. 2017 nahm er an John Eliot Gardiners Projekt Monteverdi450 teil, das international auf Tournee ging. In jüngerer Zeit war er u. a. in »Orlando furioso« am Teatro La Fenice in Venedig, »L'incoronazione di Poppea« bei den Salzburger Festspielen, »Orfeo ed Euridice« in der Inszenierung von Robert Carsen in Rom und »Semele« in Paris, London und Mailand zu erleben. 2021 sang er den Goffredo in »Rinaldo« an der Opéra de Lausanne sowie die Partie des Tolomeo in »Giulio Cesare« am Théatre des Champs-Élysées (mit Jaroussky und Michieletto). Weitere Opernproduktionen sind »La Rappresentatione di Anima et di Corpo« am Theater an der Wien (mit Antonini und Carsen) und »Orfeo ed Euridice« an der Komischen Oper Berlin (mit Bates und Michieletto). Außerdem sang er zusammen mit Cecilia Bartoli den »Stabat Mater« von Pergolesi, in einer Tournee unter der Leitung von Gianluca Capuano. 2022 gab er sein Debüt als Ruggiero in »Alcina« am Maggio Musicale Fiorentino, wiederum mit Bartoli und Capuano, in der Inszenierung von Damiano Michieletto. CD-Einspielungen, die sein umfangreiches Schafften dokumentieren, hat er für die Labels Erato, Harmonia Mundi, Brilliant, Ricercar und andere aufgenommen, seine Solo-Recitals sind beim Label Arcana erschienen.