Siegfried Jerusalem, geboren in Oberhausen absolvierte von 1955 bis 1960 ein Musikstudium an der Folkwangschule in Essen und war er als Fagottist in verschiedenen Orchestern tätig. Nachdem er Gesangsunterricht bei Hertha Kalcher nahm, gelang ihm 1975 als Einspringer bei einer TV-Produktion sein Durchbruch als Sänger. Erste Engagements führten ihn u. a. nach Darmstadt, Aachen, Hamburg, Stuttgart und Zürich und 1977 er zum ersten Mal zu den Bayreuther Festspielen (Froh in »Das Rheingold« und junger Seemann in »Tristan und Isolde«). Außerdem wurde er an die Opernhäuser in Wien, New York, New Orleans, Mailand, Paris, London, Köln, Genf, Chicago, San Francisco, San Diego, Toronto und Washington eingeladen.
Bei den Bayreuther Festspielen und an vielen Opernhäusern sang er u. a. alle Siegfriede (»Der Ring des Nibelungen«) sowie Tristan (»Tristan und Isolde«). Seine letzten Projekte waren u. a. Aegisth (»Elektra«) in New York, London, beim Verbier Festival, Neapel, Berlin, San Sebastian mit dem Westdeutschen Rundfunk und beim Beijing Music Festival 2014 sowie Herodes in »Salome« in Tokio, New York und Rom. In der Spielzeit 2005/2006 war Siegfried Jerusalem als Danilo in »Die lustige Witwe« unter der Leitung von Daniel Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden und als Aegisth beim Tanglewood Festival mit James Levine zu hören. Neben diversen Grammys für seinen Rolleninterpretationen und CD-Aufnahmen wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.