Kii-Ming Lo wurde 1954 in Keelung (Taiwan, Republik China) geboren. Von 1980 bis 1989 studierte sie Musikwissenschaft (Ludwig Finscher, Herbert Schneider), Sinologie (Günter Debon) und Ethnologie (Georg Pfeffer) an der Universität Heidelberg. Ihre Heidelberger Promotion erfolgte 1989 unter der Betreuung durch Ludwig Finscher mit der Dissertation »Turandot auf der Opernbühne« [Buchpublikation: Frankfurt/Bern (Peter Lang) 1996]. Von 1989 bis 2002 lehrte sie als Professorin für Musikwissenschaft an der Fu-Jen Catholic University/Taipei, seit 1999 als »full professor of musicology«. Von 2002 bis zu ihrer Emeritierung 2020 wirkte sie als Professorin für Musikwissenschaft an der National Taiwan Normal University (Taipei).
Ihre zahlreichen Publikationen umfassen mehrere Monographien auf Chinesisch sowie zahlreiche Aufsätze auf Chinesisch, Deutsch, Englisch und Italienisch. Zusammen mit ihrem Mann, dem Musikwissenschaftler Jürgen Maehder, verfaßte sie eine Reihe von chinesischen Monographien über Kompositionen von Giacomo Puccini (»Turandot«), Richard Wagner (»Tristan und Isolde«, »Der Ring des Nibelungen«), Richard Strauss (»Salome«) und Gustav Mahler (»Wunderhorn-Lieder«, »Das Lied von der Erde«). Ihre Forschungsgebiete umfassen die Operngeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Europa, die Wechselbeziehungen zwischen Musik und Literatur, insbesondere die Geschichte der Schauspielmusik im Deutschland des 19. Jahrhunderts, die Geschichte der Opernverfilmung mit einem Schwerpunkt auf Jean-Pierre Ponnelle, die Wechselbeziehungen zwischen Asien und Europa im europäischen Musik¬theater sowie die zeitgenössische Musik in der Republik China/Taiwan.